Davina und der Morgenspaziergang
Es heißt immer, die besten Freunde des Menschen sind mit dem ersten Morgengrauen bereit, Spazieren zu gehen und die Welt zu erkunden. Wer auch immer dieses Gerücht in dei Welt gesetzt hat, kennt weder Cleo noch Davina.
Cleo rührt sich nicht aus der warmen Kuhle, außer es besteht das Risiko, sie könnte brutal verschleppt werden. Bei dieser Gefahrenlage entwickelt sie eine außergewöhnliche Wendigkeit und ist, wie bereits bestens bekannt, in der Tiefe des Gartens hinter irgendwelchen Büschen verschwunden und kommt erst wieder zum Vorschein, wenn die Gefahr vorüber ist.
Davina empfindet einen Morgenspaziergang vor 9 Uhr und Büro vor 10 Uhr als ungeheure Zumutung. Da sie aber viel zu faul ist, um stiften zu gehen, hofft sie täglich aufs neue, dass sie auf der Hundecouch nicht entdeckt wird, wenn sie sich nicht muckst.
Und muss sie dann doch mit, schlurft sie demonstrativ hinter her, Leute mit Kindern kennen das, der Abstand wird immer größer und irgendwann setzt sie sich mitten auf dem Weg, überzeugt: „Die kommen sowieso zurück, wenn ich nicht mehr mitkomme!“
Üblicherweise hat sie damit Erfolg, wer will sich schon zu so früher Stunde mit so einem Monster rumärgern. Im Büro verschwindet sie dann in der Ecke und wird bis 10 Uhr 01 nicht mehr gesehen. Dann allerdings wird sie wach und verlangt Beschäftigung; am Besten einen ausgiebigen Spaziergang!