Der Tag als das Welpi kam
Irgendwann in den nächsten Tagen jährt es sich, als ich heimtückisch für ein Wochenende in die Fremde geschickt wurde. Unbedarft wie ich zu der Zeit noch war, habe ich mir nichts Böses gedacht.
Und so komme ich nach einem anstrengenden Wochenende nach Hause und will ins Bad! „Das geht nicht, da sitzt ein Hund!“ „Klar, weiß ich doch. Pfleghund Ophelia! Aber ich gehe ja ins kleine Bad!“ „Das geht nicht, da sitzt ein Hund!“ Ich bin irritiert: „Ich will ja nur ins kleine Bad!“ „Da sitzt ein Hund!“ „Wie? Wo?“ „Da sitzt auch ein Hund!“ Man muss wissen, die Pfleglinge kommen erst mal ins Bad, da können sie wenig anstellen und für unsereiner bleibt nur ein Notbadezimmer, mehr oder weniger vergessen aber bei Pflegianwesenheit aktiviert.
Aber zurück zum Thema:
Ich konnte es nicht glauben, aber es entsprach den Tatsachen. Während ich also in der Fremde weilte, wurde der nächste Notfall angeschleppt. Welpe „Birdie“ wollte mit seiner Endstelle nichts zu tun haben und wurde deshalb, vermutlich von langer Hand vorbereitet, hier einquartiert. Dumm nur, das dieser Welpe genau in das Muster passte, was üblicherweise hier landet. Jedenfalls war das kleine süße Welpchen äußerst ungnädig und nicht bereit, sich so schnell sozialisieren zu lassen. Die Lederjacke hat ein paar neue Striemen! Ein vorsichtiger Blick um die Ecke – und tatsächlich, da saß eine Töhle in der Ecke hinter der Toilette, mit gefährlichem Blick drauf: „Komm her und ich mach dich fertig und hau Dir meine Welpenzähne rein!“ In meinem Zuhause, in meinem Bad! Never! Nach drei Tagen danebensitzen und anstupsen fand sie das dann selber ziemlich doof. Und mit Birdie konnte man sie allenfalls ansäuseln, aber die Schlappohren mit Sicherheit nicht erreichen. Also wurde sie auch noch kurzerhand in Ivy umgetauft, damit sie bei Verstößen gegen die Haus- und Rudelordnung auch richtig angepfiffen werden kann.
Irgendwas ist danach aber schief gelaufen. Ursprünglich als Pflegestelle geplant, hatte das kleine Monster beschlossen, sich hier dauerhaft einzuquartieren. Also haben wir uns einen Tag lang tief ins Auge geblickt und ich die Fahne gestrichen. Und was ist die Moral von der Geschichte? Lass Dich nie in auch nur temporär in die Fremde schicken, wenn noch ein Badezimmer frei ist!
Sonst kommt das dabei raus!
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