Dijon, die Senfstadt
Dijon, die Hauptstadt des Departements Côte-d’Or, ist bekannt durch den nach ihr benannten Senf. Allerdings sind von der ehemals blühenden Senfherstellung nur noch einige wenige mittelständische Betriebe geblieben. Die restlichen Unternehmen mussten schließen oder wurden von großen Konzernen aufgekauft und verlegt.
Wir hatten die Stadt als zweites Etappenziel auf der Reise an die Dordogne ausgewählt.
Von Freiburg, dem ersten Zwischenstopp, sind es rd. 270 km über die Autobahnen. Ohne Eile nach dem Frühstück aufbrechen und rechtzeitig zum Mittagessen ankommen, eine angenehme und entspannte Art des Reisens.
Nach knapp 30 km auf der A 5 Richtung Basel folgt man im Autobahndreieck Neuenburg den Hinweisschildern Lyon / Mulhouse / Colmar auf die E 54. Wenige Minuten nur und die veränderten Hinweisschilder zeigen, dass man im sogenannten Ausland angekommen ist. Kein Grenzaufenthalt mehr, kein Geldwechsel, losfahren und ankommen. Einfach phantastisch und eine der großen Errungenschaften in und für Europa.
Die Autobahn führt durch die Randbereiche von Mulhouse. Allein aufgrund seiner vielen Museen ein lohnenswertes Ziel, für Automobilisten insbesondere aber wegen des Musée National de l’Automobile, dem durch die Gebrüder Schlumpf gegründetem Automobilmuseum. Mit einer Ausstellungsfläche von 25.000 qm ist es das größte der Welt.Dafür sollte man einen ganzen Tag einplanen, weshalb wir den Besuch auf einen späteren Termin verschieben.
Unterwegs passieren wir die Abfahrt Besancon, eine ebenfalls sehr sehenswerte mittelgroße Stadt, dass wir für dieses Mal im wahrsten Sinne des Wortes links liegen lassen.
An der Mautstelle entrichten wir den obligatorischen Obolus und fahren die letzten Kilometer auf einem mautfreien Autobahnteilstück, das direkt in die Rue d’Auxonne übergeht. Chico ist zwischenzeitlich wach geworden und bepöbelt mutig aus dem fahrenden Auto jeden in Sicht kommenden Hund. Ist mal kein Hund in Sicht erbost er sich über den Anblick, der sich entlang der Straße bietet. Zweigeschossige Wohnblocks zwischen den obligatorischen Gewerbebauten, Baustil 70er Jahre, ein Anblick, den wir nicht erwartet haben und der erschreckend ist. Bis zum Place du Président Wilson sind wir schon fast entschlossen umzukehren und weiter zu fahren.
Andererseits ist auf der Übersichtskarte weiter nördlich ein Stadtteil eingezeichnet, der nach Fußgängerzone aussieht. Um es kurz zu machen, wir sind noch eine Weile durch die Stadt, grobe Richtung Bahnhof, gekreist. Mit einer Menge Glück, da das Navi war nicht sehr hilfreich war und in den engen Straßen keine verlässlichen Standortangaben mehr lieferte, sind wir tatsächlich im ursprünglich Dijon mit seinen prachtvollen Bauten angekommen. Zur Vorbereitung vor der Reise einen Blick in einen Stadtplan zu werfen wäre nicht ungeschickt.
Alles in allem dennoch eine sehenswerte Stadt, auch wenn die Nüsse nach einer Weile keine Lust mehr auf Besichtigung hatten und lieber im Bistro abhängen wollten.