Dörpmuseum Münkeboe
Für alle, die im Ostfriesischen noch nicht so ganz sattelfest sind: Dörpmuseum heißt auf hochdeutsch Dorfmuseum!
Wer bei Dorfmuseum an Heimatmuseum denkt, liegt nicht verkehrt, beim Dörpmuseum Münkeboe südlich von Norden im Emsland aber auch nicht ganz richtig. Im Museumsdorf wurden alle wichtigen Gebäude eines typisch friesischen Dorfes wieder aufgebaut und originalgetreu restauriert.
Dazu sind die verschiedenen Werkstätten der Handwerker mit einer umfangreichen Sammlung originaler Werkzeuge ausgestattet.
Einzig Ivy hatte daran Interesse, vermutlich aber nur, weil alles völlig neu war, während die anderen schon reiserfahrener sind und eher hinterher trotten. Mit vielen der im Dörpmuseum ausgestellten Werkzeuge und Maschinen habe ich in meiner Jugend gearbeitet.
Und dabei zum Leidwesen meines Großvaters eine umfangreiche Holzgewehr-, -schwert, -tomahawk und ähnliche Produktion aufgezogen. Der Schwund bei seinen seit vielen Jahren für späteren Gebrauch eingelagerten Bretter konnte ihm nicht dauerhaft verborgen bleiben.
Aber je nach gerade gelesener Fachliteratur wie z.B. Old Shatterhand, Lederstrumpf, Kara ben Nemsi oder auch schon mal die Rittergeschichten, Römische Göttersagen – musste jeweils dringend eine passende Ausrüstung her. Wie sollte man sonst auch in dunklem Tann oder in den Weiten der Prärien bestehen. Nur mit den Wüsten hat es etwas gehapert, aber wofür hatte man zu der Zeit noch Phantasie?
Zurück zum Dörpmuseum: Auch die Sammlung der alten landwirtschaftlichen Geräte ist mit viel Engagement der Ehrenamtlichen zusammen getragen und unbedingt sehenswert. Kurz: Das Museum ist jederzeit einen Besuch wert. Und wer schon mal vor Ort ist, sollte sich auch gleich noch die nebenan liegende Windmühle mit besuchen.
Für Tee und Kaffee muss man nicht unbedingt fahren, man kehrt einfach im Museumscafe ein, hier ist es gut und preiswert. Und Platz ist auch ausreichend verhanden, so dass sich Krwallnudeln aus dem Weg gehen können. Was unsere drei Nüsse natürlich nicht daran gehindert hat, bei jedem Vierbeiner, der rein kam, erst mal in einen Sturm der Entrüstung auszubrechen.