Ein erfolgloser Morgenspaziergang
Manchmal kommt man sich bei den „Nüssen“ vor wie Dödel. Chico, Davina und Ivy werden ins Auto geladen, fürsorglich, nur das Beste für die liebreizenden Kleinen, fährt man raus zu den Wiesen, Weiden und Wäldern. Kaum ist die Türe offen, stürzen die beiden Rumänen wild keifend los, der Zwerg hinterher. Dem Herzinfarkt nahe stellt man dann fest: Doch kein Radfahrer oder anderer potentieller Feind in der Nähe, den sie gerade in der Luft zerreißen wollten. Sie haben einfach vorsorglich Krawall gemacht und ein paar Mikroben erschreckt.
Die Spazierrichtung ist damit vorgegeben. Während man als zwangsläufiger Mitläufer noch versucht, zu sich zu finden, den Kaffee schmerzlich vermisst, ist Chico nach wenigen Minuten bereits weit voraus. Ivy stromert irgendwo rechts Richtung Gebüsch, um Untiere aufzustöbern, Unrat zu verschlingen oder einfach nur Dummheiten zu machen. Davina wiederum ist der festen Überzeugung, 100 m seinen für die körperliche Ertüchtigung völlig ausreichend. Also setzt sie sich demonstrativ an den Weg und ist nicht bereit, auch nur noch einen Meter zu gehen. Es ist vor ihrer Zeit, außerdem ist es kühl und im Übrigen hat Madame sowieso keine Lust. Man könnte noch so schön im warmen Bett liegen und über des Tages Mühen nachdenken.
Man selbst steht nun in der Mitte, hofft, dass kein Fußgänger, Radfahrer, egal wer vorbei kommt und die Peinlichkeit der Situation erkennt. Ansonsten ist man wie jeder Hundebesitzer darin geübt, so zu tun, als wären die Vorgänge hier gerade das normalste der Welt und tägliche Routine.
Aber tief im Innersten: So wenn ein Tag so anfängt weiß man, was einen heute noch alles erwartet!