Eine unruhige Nacht
Gestern war ein ziemlich anstrengender Tag, nachdem man abends einfach froh ist, ins Bett zu kommen. Bevor es so weit ist, müssen noch die Gute-Nacht-Leckereien verteilt werden. Ohne geht da bei den Nüssen nichts. Da hülfe auch keine Nuss auf die Nuss!
Fast alle waren zufrieden, fast alle. Wäre da nicht das kleine mistige Cleechen, das verächtlich die spitze Nase rümpft. Die heute dargereichten Leckereien munden Madame nicht. Aus leidvoller Erfahrung weiß man, dass das eine kritische Situation ist. Das Monster erwartet, dass man seine Bedürfnisse würdigt und befriedigt, ansonsten wird es außerordentlich unleidlich. Also wird alles durchprobiert, bis das Passende gefunden und verknuspert wird.
Aber irgendwie war es dann doch nicht richtig. 2 Uhr 5 Minuten, die Träume waren immer unruhiger geworden, werde ich wach. Irgendwas ist nicht in Ordnung. Und ja! Finsteres Grummeln aus dunkler Ecke! Das ekelhafte Mistvieh Cleo steht vor dem Bett und grummelt und quietscht. Penetrant und ohne Unterlass. Sie hätte gerne einen Mitternachtssnack. Den gibt es aus Prinzip nicht, aber dieses Mal bin ich so knülle und will endlich weiterschlafen. Also raffe ich mich auf, schleppe mich nach draußen, um eine Dose zu holen, möglichst leise, damit der ewig hungrige Welpe mich nicht hört und fülle das Näpfchen. Die kleine widerliche Nase schnüffelt kurz dran, stellt fest, dass auch das nicht mundet und liegt mit Anlauf mittig da, wo sie nicht liegen soll.
Ich stehe fassungslos da, mir ist kalt, ich bin müde, ich will in mein Bett und überlege, ob ich mildernde Umstände bekomme, wenn ich dieses Ungeheuer jetzt im Affekt auf die Matte knalle. Schließlich versuche ich mir durch energisches Schubsen etwas Platz zu verschaffen und liegen dann in Embryohaltung in meinem Bett und bin dankbar, dass ich ein Stück von der Bettdecke abbekommen habe.