Es grünt so grün
Soweit das Auge reicht ist trotz der langen Trockenheit noch alles grün.
Spaziergang mit Hund in der Natur, Ruhe und Entspannung. Keine widerlichen Insekten, die die Idylle stören, keine Blumen, die das Auge beleidigen. Giftgrün sind die Äcker!
Die Freude wird nur gelinde getrübt, wenn man auf dem Rückweg ist, keine echte Ausweichmöglichkeit mehr hat und der Agraringenieur als Bewahrer von Natur und Umwelt (Werbeaussage des entsprechenden Berufsverbandes) sich auf die Lauer gelegt hat, um mit übergroßen, überbreiten, überschweren und vermutlich überflüssigen Traktoren Giftgaswolken zur Mittagszeit versprüht. Weg mit den Wanderern, Freiheit für die Chemie!
Wie auch immer, ein leichter Luftzug reicht und der ahnungslose Wanderer und Spaziergänger steht in einem Gasnebel, dem gegenüber die Granatangriffe an der Westfront zu Zeiten des Ersten Weltkrieges ein Klacks gewesen sein dürften.
Das Ganze anscheinend im Vierzehntagesrhythmus, damit auch jeder und alle etwas davon haben. Aber das Gift soll ja biologisch abbaubar sein.
Das muss ich nur noch meinem Körper beibiegen, wenn wir mal wieder so eine Brise abbekommen haben. Und irgendwie den Vierbeinern erklären, wenn die in der Wolke laufend wieder anfangen zu röcheln.
Das damit vorsorglich gleich auch die Felder der unliebsamen Konkurrenz, die mehr auf ökologischen Landbau setzt, mit um die Ecke gebracht werden, mag ein „angenehmer“ Nebeneffekt sein.