Groß Kienitz, Golfen im Berliner Süden
Südlich der Berliner Stadtgrenze zwischen Schönefeld und Blankenfelde liegt die Golfanlage Groß Kienitz. Der Robert-Baker-Platz über 18 Loch ist recht anspruchsvoll und ist für meine Spielzeit in der Regel zu lang, weshalb Groß Kienitz bei mir ein bisschen in Vergessenheit geraten ist.
Letztlich zu Unrecht, da sich auf dem 9-Lochplatz, der sehr schön liegt, durchaus eine schnelle Runde spielen lässt. Die überschaubaren offenen Fariways erlauben ein zügiges Spiel. Nicht zu eng, kann sich der Spieler durchaus erlauben, bei seinen Schlägen etwas zu streuen und die Breite der Fairways zu nutzen.
Die 1 ist ein einfaches Par 4, den Abschlag vorsorglich mit dem Eisen, damit er einigermaßen gerade geht. Vom nahegelegenen Putting Green fühlt man sich doch beobachtet. Bei der 2 neigt ein Wasserhindernis dazu, den einen oder anderen Ball anzuziehen.
An der 4 kann man das erste Mal den Driver zücken, die potentielle Landefläche ist breit genug, um weiträumig verteilte Bälle aufzunehmen. Als Par 5 mit 491 m ist die Fahne noch ziemlich weit entfernt, so dass es passieren kann, dass man sich motiviert fühlt, anstelle eines lockeren Schwunges etwas viel Kraft in den Schlag zu bringen. Bekanntlich ist das Ergebnis üblicherweise nicht sonderlich zufriedenstellend, die rechte Ausgrenze stört das Ergebnis erheblich. Der zweite Ball nimmt die gleiche Richtung, auf Nimmerwiedersehen.
Beide Bälle stammen von einem mir höchst unsympathischen Bauträger, so dass der Verlust meine Psyche nicht sonderlich berührt. Allerdings wäre es ärgerlich, wenn sie jemand findet, solange die Beschriftung noch leserlich ist.
Der dritte Ball hält sich hartnäckig, aber am übernächsten Loch, in einem Anfall massloser Selbstüberschätzung diagonal über ein langgezogenes Biotop, gibt ihm den Rest. Gegenüber in die Uferböschung, ein kleiner Hopser zurück und das wars.
Insgesamt muss man, auch ohne persönliche Animositäten und trotz meist breiter Fairways, durchaus überlegt heran gehen, sonst können die Ballverluste leicht klettern.
Fahnenstangen anpullern durch die Caddies ist unter Strafe gestellt, für den Rest sollte man Beutel dabei haben. Meine üblichen Begleiter haben bekanntlich keine Neigung, meine verschwundenen Bälle zu suchen. Nach dem Verlust von insgesamt sechs Bällen habe ich mir für die nächste Runde etwas mehr Konzentration, weniger Kraft und einen lockeren Schwung vorgenommen. Was man als Golfspieler halt so macht.