In der Ecke hinter dem Schrank oder auf der Couch?
Noch im Januar saß das verstoßene Tier von der Straße in der Ecke hinter dem Schrank, bereit, sein/ihr Leben auf das Äußerste zu verteidigen und wirklich jeden und alles, was sich in die Nähe wagte, in der Luft zu zerreißen und fertig zu machen.
Nach etwa vier Monaten, als ihr immer noch niemand wieder eine Schlinge um den Hals werfen und sie daran wegzerren wollte, wurde es ihr zu unbequem. Die Erinnerung an die Zeit als Straßenhund und dann mit fünf anderen auf 2 qm Zwinger ohne Dach über dem Kopf verblasste. Und außerdem ist es im Wohnzimmer doch kuscheliger. Manchmal überlegen wir, ob das „Vieh“ vielleicht heimlich ausgetauscht worden ist. Die neueste Liegeplatzvariante ist nun: mein Wohnzimmer, meine Couch, meine Decke, mein Kissen! Und im Übrigen Anspruch auf Dauerkraulen und Kuscheln.
Bei schönem Wetter gibt es da eine Ausnahme: In den Garten rausstürzen und den großen Bruno niederringen. Was die für ein Glück hat, dass sich der das alles gefallen und mit sich machen lässt. Bei dem Geknurre und Gezerre kann dem Zuschauer Angst und Bange werden. Es wird auch nie wirklich klar, um wen man da gerade mehr Angst haben muss: Um einen 50 kg schweren Herdenschutzhund oder die rumänische Knusper. Das ist ihre andere Leidenschaft. Andächtig an kraulenden Händen rumknuspern.