Vermisst ihr einen Hund?
Wenn aus der Nachbarschaft ein Anruf kommt mit der scheinheiligen Frage. „Vermisst Ihr einen Hund?“ ist man gut beraten, wenn man reflexartig erst mal „Nö!“ sagt, vor allem solange man nicht weiß, wer was aus- oder aufgefressen oder andere Schandtaten verübt hat.
Dann sollte man in Ruhe antreten und durchzählen lassen und feststellen, dass alle da sind. Da dies allerdings eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt, kann es sein, dass der Verursacher der Aufregung erkannt hat, dass sein Unwesentreiben ruchbar geworden ist und deshalb schnell hinten rum zurückgekehrt ist und nun als Unschuld vom Garten mit in der Reihe steht.
In diesem Fall gut, da man reinen Gewissens ist und keiner Schuld in welcher Form auch immer überführt werden kann.
Dumm gelaufen, wenn die Nachbarn noch „da ist was schäferhundähnliches bei uns im Garten“ nachschiebt. In diesem Fall sollte man zur Förderung des zwischennachbarschaftlichen Friedens ein gelinde Aufgeregtheit simulieren und sich mit Leinen bewaffnet in den Garten führen lassen, auch wenn man weiß, dass dass völlig sinnlos ist. Der Schandtäter hat mit Sicherheit mitbekommen, dass eine Entdeckung erfolgte und ist zügig retiriert, um zuhause auf dem Sofa liegend meineidig zu schwören, dass er diesen Platz die letzten Stunden nicht verlassen hat und somit völlig unschuldig in Verdacht geraten ist.