Warnemünde im Sommer
In der Vor-, Nach- und Wintersaison ist Warnemünde ein angenehmer Urlaubsort. Ganz anders im Sommer, insbesondere wenn morgens auch noch ein, zwei oder gar drei Kreuzfahrtschiffe am Pier angelegt haben.
Die Stadt stöhnt inzwischen unter rund 176.000 Besuchern, die jedes Jahr von den Kreuzfahrtschiffen zu Tagesausflügen ausgeladen werden, in die Stadt strömen und die wenigen Straßen überlaufen. Von vielen Städten werden diese Besuche inzwischen kritisch gesehen, aber natürlich wollen wir hier den Kreuzfahrern ihre Besuche nicht schlecht reden.
Am oberen Ende des „Alten Stromes“ sieht man vielstöckige Hochhäuser durch die Bäume schimmern. Durchaus beeindruckend, wenn sich so ein Hochhaus beim Näherkommen als Kreuzfahrtschiff entpuppt. Wer sich die Zeit nimmt, kann beobachten, wie sie in den frühen Morgenstunden majestätisch in den Hafen einlaufen und sich nachts mit voller Beleuchtung auf dem Weg zu einem neuen Ziel machen.
Der Strand ist weitestgehend blockiert, Strandkörbe soweit das Auge reicht, alles betont privat, was auch immer das dem Besucher sagen soll. Chico und Davina waren dauerempört: kein Zugang für Hunde! Dafür hatten sie nun überhaupt kein Verständnis. Jede Menge Kumpels auf der Promenade, aber spiken am Strand – verboten!
Der Hundestrand weit abgelegen, vor den Toren Warnemündes in Richtung Kühlungsborn. Die Geröllhalde, die man vorfindet, ist für Zwei- und Vierbeiner eine Zumutung. Das als Hundestrand zu bezeichnen ist … Nun ja, gewöhnungsbedürftig. Meine als auch Hundebeine sind mir zu schade, um dort rumzustolpern.
Es soll noch einen Hundestrand hinter der Hohen Düne geben, auf der anderen Seite der Warnow. Das heißt aber auch: mit dem Auto über die Fähre, einfache Fahrt um die 4 Euro, Parkmöglichkeiten unbekannt, da wir diesen Strandabschnitt bisher noch nicht gefunden haben.
Es hatte den Anschein, als wären weder Chico noch Davina, so gern sie auch mitreisen, sonderlich unglücklich gewesen, dass wir nach zwei Tagen wieder abreisen mussten. Auch der freundliche Empfang im Hübner, dass die beiden problemlos aufgenommen und Näpfchen auf das Zimmer gestellt hatte, konnte die beiden nicht versöhnen. Da Davina nun auch noch beschlossen hatte, dass sie nicht mehr Aufzug fahren will, mussten wir die Treppen in die dritte Etage, von der man eine tollen Blick auf Strand und Meer hat, zu Fuß zurücklegen. Den Tiraden des Begleitpersonals gegenüber war sie da äußerst resistent. Wer Kinder hat, kann sich ungefähr vorstellen, wie schwer 15 kg Hund werden können, wenn sie sich in der Hotelhalle zum Amüsement aller Anwesenden flach auf den boden werfen und partout nicht wollen.