Wie komme ich auf die Couch?
Nach viereinhalb Monaten ist von dem kleinen verschüchterten Hündchen namens Cleo nicht mehr viel über geblieben. Das Cleechen weiß, wie sie ihren Charme einsetzen muss und ist inzwischen außerordentlich vorwitzig. Letztlich ist sie überzeugt, dass ihr niemand wirklich ernsthaft böse sein kann.
Nur bei Bruno konnte sie sich noch nicht so recht durchsetzen, der besteht noch auf seinen Rechten: Mein Napf, meine Couch und mein Knochen! Der Verzicht auf Napf und Knochen fällt Cleo nicht schwer, verwöhnt, wie sie inzwischen ist. Aber die Couch, ja die Couch hat es ihr angetan, steht sie doch wettergeschützt im Durchgang und Hof und Garten kann man unauffällig im Auge behalten. Wäre da nicht Bruno! Freiwillig gibt er sie nicht raus und wenn er erst mal drauf liegt, ist für andere kein Platz mehr. Wochenlang ist Cleo um die Couch geschlichen, heimliches Probeliegen inclusive.
Die große Frage: „Wie komme ich auf die Couch?“
Es war deutlich zu sehen, wie es in ihrem Köpfchen ratterte auf der Suche nach einer Lösung. Inzwischen hat sie diese auch gefunden. Wie von der Tarantel gestochen rast sie in die hinterste Ecke des Gartens, um dort ein fürchterliches Theater zu veranstalten. Das bewegt Bruno, nun seinerseits nach hinten zu rasen, um dort seinen Aufgaben als Wächter und Beschützer von Haus, Hof und Garten nachzukommen. Sobald Cleo sieht, dass Bruno kommt, schlägt sie einen Haken, jagt auf der anderen Seite zurück und ist mit einem Satz auf der Couch, versunken in Tiefschlaf, während Bruno nach dem Eindringling sucht, um ihn in seine Schranken zu weisen. In der Regel patroulliert er dann noch eine Weile hin und her, für den Fall dass er was übersehen hat. Dabei hat er seine Couch völlig vergessen. Irgendwann fällt sie ihm wieder ein und er geht Nachschauen, wenn Cleo erst mal drauf liegt, läßt er es dabei bewenden. Sie ist wohl zu klein und vermeintlich zu harmlos, um wirklich gefleddert zu werden.