Einmal Kuhstall und zurück
Der Kuhstall ist nach dem Prebischtor das zweitgrößte Felsentor im Elbsandsteingebirge. Es war eines der frühesten Hauptattraktionen in diesem Teil der Sächsischen Schweiz. Schon seit 1824 gibt es das Berggasthaus am Kuhstall, wobei sich unsere Altvorderen mit Maultieren oder Sesselträgern herauf bringen ließen.
Zum Vergnügen auf eigenen Beinen wandern war damals noch nicht sonderlich verbreitet.
Der kürzeste Weg zum Kuhstall beginnt beim Lichtenhainer Wasserfall. Mit dem Auto fahren wir die 8 km von Bad Schandau hier hoch und hoffen auf einen freien Parkplatz. Auch wenn es hier im Vergleich relativ viele Parkplätze gibt, sind diese doch gut frequentiert, da von hier aus etliche Wanderstrecken abgehen. Parkgebühren schlagen mit einem Euro je Stunde zu buchen, das Tagesticket liegt aktuell bei fünf Euro. Alternativ kann man von Bad Schandau aus mit der Kirnitztalbahn bis zur Endhaltestelle Lichtenhainer Wasserfall fahren. Mit Hund ist die Straßenbahn allerdings nicht so ideal, da meistens auch recht voll.
Hinter dem Parkplatz überqueren wir die Kirnitz und biegen links ab auf den gut ausgeschilderten Weg. Die erste Hälfte Wegstrecke ist immer wieder durch Stufen unterbrochen, der zweite Streckenabschnitt verläuft über eine befestigte Forststraße ziemlich steil aufwärts, so dass der Wunsch nach Sesselträger oder Maultier verständlich wird. Auch bei forschem Schritt, der allerdings bald nachlässt, benötigt man gut die halbe Stunde, die der Wegweiser ausgewiesen hat. Dann endlich taucht am Ende des Weges das Gasthaus am Kuhstall auf. Links am Gasthaus vorbei liegt nach 50 Metern das Tor, der Kuhstall, vor dem Wanderer. Die Außenplätze liegen übrigens günstig im Windschatten hinter der Felsbarriere, gut, wenn man sich durchgeschwitzt vom Aufstieg, etwas ausruhen möchte.
Durch das Felstor kommt man auf eine Felsplattform, der Ausblick ist hier wirklich beeindruckend! Durch einen schmalen Tunneldurchgang linker Hand befindet sich ebenfalls ein Aussichtspunkt. Von diesem aus ist über eine sehr schmale Stiege, ähnlich einer Hühnerleiter, in einem Spalt der Aufstieg auf die Himmelsleiter möglich.
Der Durchgang ist extrem schmal, schon mit größerem Rucksack kommt man nicht mehr durch. Auch ein Vierbeiner kann keinesfalls mit und muss unter Aufsicht am Kuhstall warten.
Den Rückweg kann man dann unterschiedlich gestalten, es gibt noch mehrere Alternativstrecken, je nach Lust und Laune.
Beim Abstieg kommt uns bei den Treppen eine Wandergruppe mit zwei Kinderwägen entgegen. Keine Ahnung, wie sie es geschafft haben, das Wegesstück zu überwinden, aber Respekt. Ich hätte sicherlich den längeren Weg über die Forststraße gewählt, anstatt mich über die Stufen zu plagen.