Eine ganz neue Duftnote
Ein schöner Tag, sehr windig, aber Sonne bei 14 Grad. So waren wir heute Vormittag zum Freiflitzen über Wiesen und Weiden unterwegs.
Alle freuten sich des Lebens und wanderten lustig und entspannt vor sich hin, während Ivy und Davina die Feldmauspolpulation überprüften.
Die plötzlichen Blicke, mit denen sie die Entfernung abschätzten – wie weit ich entfernt sei und wie lange ich wohl bräuchte, um den Ort des Geschehens zu erreichen, ließen mich aufmerken. Obhin, es war eindeutig zu spät.
Sie hatten etwas gefunden, was eine ganz neue Duftnote zu werden versprach und nutzten die Sekunden, die ich von null auf hundert brauchte, um sich ausgiebig in Stinkel, um es ganz ganz vorsichtig zu bezeichnen, zu wälzen.
Näher will ich mich nicht äußern, ich vermute, die eine oder andere etwas zarter besaitete Seele hat dann die nächsten Tage keinen Appetit mehr. Ich kann versichern, für Diät ist das aber eine ideale Voraussetzung. Für eine nähere Beschreibung stelle man sich einen vollbeladenen Fischtrawler vor, der am Äquator liegen bleibt und bei dem schon seit Tagen die Kühlung ausgefallen ist. Reicht das?
Auf der Rückfahrt musste ich mich aus dem Fenster hängen, um einigermaßen Luft zu bekommen, während die beiden freudestrahlend und lachend auf dem Rücksitz saßen und sich über die neue Note freuten. Von allen Seiten kamen Fliegen und Mücken herbeigestürzt, nur um kurz vor dem Auto besinnungslos zu Boden zu taumeln. Sie haben die Dichte der Wolke unterschätzt.
Vor die Wahl gestellt, erstmals im Leben zu Duschen oder für den Rest des Monats draußen zu bleiben, haben sich Ivy und Davina für „wir wollen nicht Duschen und gehen trotzdem aufs Sofa“ entschieden.
Danach war der Hof völlig überschwemmt, zwei Rumänen, die nicht baden wollen, von dem „was man nicht beschreibt“ zu befreien, war etwas aufwendiger.
Jetzt sind sie ob der erfahrenen Brutalität maßlos enttäuscht. Das hält nun schon eine Viertelstunde an, dieses Mal meinen sie es ernst.