Gent, Universitätsstadt und Hauptstadt Ostflanderns
Belgien ist mit einer Fläche von 30.528 Quadratkilometern ein recht überschaubares Land, nur unwesentlich größer als zum Beispiel Brandenburg, dass auf 29.654 Quadratkilometer kommt. Dafür ist es einer der am dichtesten besiedelten Staaten Mitteleuropas.
Bei straffer Zeitplanung wollte trotzdem überlegt sein, welche Region besichtigt werden sollte. Brüssel als Hauptstadt stand außer Frage, aber was weiter? Eher östlich oder eher westliches Belgien? Die Entscheidung wurde zugunsten Flanderns getroffen, auch wenn sich die Beweggründe im Nachhinein nicht so wirklich offenbaren. Vielleicht weil – Flandern gleich Küste, Küste gleich Strand und Strand gleich Urlaubsfeeling, mit Freiflitzen für die Vierbeiner?
Von Brüssel aus sind es bis nach Oostende an der Nordseeküste immer die A 10 lang gerade mal 110 km. Dennoch, für die Ausflüge über Land jedes Mal aus der Großstadt raus und abends wieder rein zu fahren, ist nicht erstrebenswert. Weshalb der neue „Sitz“ verlegt werden musste. Bevorzugt nach Gent, was sich allerdings für eine kurzfristige Buchung als schlicht unmöglich herausstellte. Die Stadt ist schlicht ausgebucht. Ebenso Oostende, was allerdings auch sehr teuer gewesen wäre. Als Alternative hat sich Brügge empfohlen. Im Nachhinein eine gute Entscheidung, da wir diese äußerst pittoreske Stadt ansonsten vermutlich links liegen gelassen hätten. Zu Brügge an anderer Stelle mehr.
Schon beim ersten kurzen Besuch bemerkt man, dass Gent Universitätsstadt ist. Ausgesprochen viele Cafes und Bistros, bei gut 65.000 Studenten ist der Umgang freundlicher und aufgeklärter als in Brüssel, das sehr nüchtern wirkte.
Gent wurde durch den zweiten Weltkrieg glücklicherweise kaum in Mitleidenschaft gezogen, so dass ein Großteil der faszinierenden mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Gebäude erhalten geblieben sind. Dabei ist es schwer, bestimmte Gebäude, Museen und Sehenswürdigkeiten besonders hervo9r zu heben, genauso schwer wie bestimmte Lokalitäten zu benennen. Gent ist eine Stadt, insgesamt phantastisch und der Besucher sollte unvoreingenommen durch die Straßen pirschen. Alle Lokale und Cafes waren mit gut gelaunten Gästen besucht, nirgends Hinweise, unsere Begleiter wären nicht erwünscht. Gent ist tatsächlich eine Stadt, in der wir bei unseren Besuchen für uns keine Favoriten gefunden hatten.