Ophelia – ein Pflegehündchen
Ophelia, Hündchen Nr. 4 a, damit nicht von fünf Feuchtnasen die Rede ist, ist nun seit zweieinhalb Wochen hier auf Pflegestelle und sich noch nicht ganz schlüssig, was sie von der Sache so wirklich halten soll. Dass sie dauernd von der Seite angequatscht wird, war anfangs äußerst suspekt. Wer kann sagen, was hinter dieser „fiesen“ Freundlichkeit steckt. Früher sagte man: Holzauge sein wachsam, heute muss Hündchen schon vorsichtig sein. Und am besten verlässt man das Übergangsquartier nicht. So ein eigenes Badezimmer hat nicht jeder. Und ein Körbchen mit Decke gibt es auch hier.
Sobald man reinkommt, verzieht sie sich allerdings, auf Rückendeckung bedacht, aus dem Körbchen in die Ecke hinter dem Hocker und unter der Heizung. Aber sie wäre kein Mädchen, wenn mittlerweile die Neugierde nicht die Oberhand gewinnen würde. Sie reckt sich mittlerweile ganz ordentlich, um zu sehen, was sich vor der Türe so abspielt.
Streicheleinheiten sind ihr einerseits noch außerordentlich suspekt, andererseits, so ein bisschen Kontakt, warum auch nicht. Immerhin hat sie bis jetzt noch keine Handschuhe zerfetzt, in denen noch Finger stecken könnten.
Während ich hier neben ihr sitze, ist sie inzwischen recht entspannt, grünzelt hin und wieder entsagungsvoll und schläft tatsächlich auch schon mal. Langsam kommt sie an! Vielleicht ist es auch die Entspannungsmusik von Arnd Stein, die wir gemeinsam hören.