Wasserburg Roßlau
Hin und wieder hat ein Stau auf der Autobahn auch etwas Gutes: man muss runter, fährt über Land und kommt an Ecken, die man ansonsten wohl nie erreicht hätte.
Die Baustelle auf der A 9 bei Dessau, eine der vielen auf der 9, ist so eine „Staufalle“ Und wenn es da richtig dicht ist, bleibt nur noch, vorsorglich schon bei Roßlau abzufahren und sich über Roßlau nach Dessau und dann zu Auffahrt Dessau Süd durchzuschlagen.
Vor allem wenn man, wie beim letzten Mal geschehen, ein Hündchen dabei hat, dem irgendwann langweilig wird, kommt man schneller auf die Idee, einen zwischenstopp einzulegen und sich die Füße zu vertreten.
Noch deutlich vor der Elbbrücke versteckt sich auf der linken Seite die Wasserburg Roßlau, hinter dem Grün der Bäume fährt man allzu schnell dran vorbei. Bequem parken kann man rechts der B 187 beim Restaurant „Am Schlossgarten“, auf das ich gleich noch zurück komme. Aber erst waren wir, Ivy und ich, in die Burg rübergestromert. Ausnahmsweise durfte sie leinenlos im Burghof laufen, weil „ist die süüüß“ (stimmt! wenn sie will) und „die ist ja so brav und hört so gut“ (von welchem Hund war gleich noch mal die Rede?).
Bevor sich der erste positive Eindruck verändert, haben wir den Burghof nach hinten wieder verlassen und machen uns auf zum Elbdeich. Auch Wasserburgbesitzer wussten, warum sie nicht direkt an der Elbe wohnen wollten. An den Elbwiesen entlang finden sich, völlig unerwartet, eine ganze Reihe von Rundwanderwegen, so dass man sich unterschiedliche Strecken aussuchen kann. Der weite Blick über die Wiesen Richtung Elbe ist sehr schön, während die Burg hinter Bäumen versteckt liegt. Aber auch ohne Sicht auf die Burg: Wer sich hier verlaufen will, muss sich schon sehr viel Mühe geben.
Es lohnt sich, einen blick auf den Veranstaltungskalender der Burg zu werfen, es ist einiges los in und um die Burg.
Nachdem die Ritterklause geschlossen ist, hatten wir uns entschlossen, gegenüber im Restaurant „Am Schlossgarten“ die Pause noch ein bisschen zu verlängern. Eine trefflich gute Entscheidung. Tolles Personal, das bedauert hat, dass es noch keine warme Küche gäbe, aber stattdessen selbstgemachte Erdbeertiramisu offeriert hat. Ein Gedicht! Wenn die warme Küche genauso ist, ist das „Schlossgarten“ ein 1 a Empfehlung.