Angst oder Neugierde
Ophelia, genannt Pheli, hat als Domizil nach wie vor das Bad für sich in Beschlag genommen. Da hat sie ihr Körbchen und eine Ecke, in die sie sich zurückziehen kann. Neben der Ecke auch noch den Hocker, so dass auf drei Seiten Deckung besteht.
Allerdings ist es so ganz alleine auf Dauer doch ein wenig langweilig, während sich vor der offenen Türe immer etwas tut. Menschen gehen vorbei, Hunde toben rum, also immer etwas los und in Bewegung. Und als Mädchen neigt man zudem zu chronischer Neugierde. Wer schon mal mit Davina in der Stadt war, weiß, was das heißt. Kein Laden, in den sie nicht rein will, um dort die Auslagen zu inspizieren.
Jedenfalls ist Pheli inzwischen doch so neugierig, dass sie rausflitzt, um zu sehen, was da so alles passiert. Sofort fällt ihr aber ein, dass sie ja Angst hat, also flitzt sie genauso schnell wieder zurück in die Ecke. Dort reckt sie sich, um mit einem ganz „langen Hals“ ja alles mitzubekommen, was aber nicht wirklich funktioniert. Also flitzt sie wieder raus, bis ihr wie gehabt wieder einfällt, dass sie noch ängstlich ist.
Alternativ stellt sie sich vor die Türe und fiept, wenn sie nicht genügend Aufmerksamkeit bekommt. Streicheln und kraulen nimmt sie mit, aber natürlich muss kleines Hündchen die Form wahren und sich in die Ecke drücken. Allerdings wird mittlerweile der Bürzel nicht mehr weggeklemmt.
Immerhin verschafft sie sich so selbst Bewegung und wenn eine der anderen Feuchtnasen in der Nähe ist, wird schon mal Nase an Nase geschnuppert. Der „höchst gefährliche“ Kangal Bruno war gleich von Anfang an ihr Freund, während das kleine mistige Cleechen wie immer krakeelt, wenn sie ihrer ansichtig wird, und sich dann in den Garten trullert, um dort noch ein bisschen mehr Rabatz zu machen.
Und die beiden anderen? Nun, solange sie ihnen nicht die Liegeplätze, an denen sie nicht liegen sollen, nicht streitig macht, ist ihnen das ziemlich egal. Und Davina ist das Badezimmer sowieso völlig „wurscht“. Diese Phase ihres Daseins hat sie sehr erfolgreich verdrängt und bevorzugt ganz andere bequemere Plätze.